Am Eingang zum Klostergelände steht dort, wo der Weg nach Herdringen abzweigt, ein altes Wegekreuz. Bis vor einigen Jahren wurde es von einer unmittelbar dahinterstehenden, mächtigen Eiche beschattet. Dieses Kreuz trägt im Volksmund die Bezeichnung „Schunks Kreuz“. Der Name „Schunks Kreuz“ erinnert an die Lehrerfamilie Schunk in Oelinghausen.
Als nach der Klosteraufhebung im Jahre 1804 der Landgraf Ludwig von Hessen-Darmstadt die Regierungsgewalt im Herzogtum Westfalen übernahm, wurden in zahlreichen Landbezirken des Herzogtums öffentliche Schulen eingerichtet. Auch in Oelinghausen wurde 1811 eine solche öffentliche Volksschule in einem alten Klostergebäude gegründet. Dieser neu entstandenen Schule wurden die Kinder der Siedlungen und Bauerschaften aus der ganzen Umgebung zugewiesen. Als Lehrer wurde dieser Schule der Enkel des Hüstener Lehrers Martin Schunk mit Namen Franz Wilhelm Schunk zugeteilt. Er leitete die Oelinghauser Schule bis 1832. Später übernahm sein Sohn Norbert Schunk die Schulstelle und unterrichtete die Kinder von Holzen und den Siedlungen de Oelinghauser Heide bis 1880. Der Überlieferung nach ließ schon der erste Oelinghauser Lehrer Franz Wilhelm Schunk ließ das Kreuz am Klostereingang in unmittelbarer Nähe des Lehrergartens errichten. Es diente als Wege- und Stationskreuz und steht heute am Anfang des Oelinghauser Kreuzweges. In den 1950er Jahren wurde es eine Zeitlang abgebaut, nachdem die Umgebung rund um das Kreuz immer wieder als verunreinigt und als „Müllkippe“ missbraucht worden war. Später wurde es neu errichtet.