Neben dem „Großen Herrgott“ gibt es ganz in der Nähe noch ein weiteres altes Kreuz mit Denkmalwert. Am alten Wege nach Stiepel, die Wegeführung verlief früher weiter unten am Hang, lag an der Stelle wo der Dahlsen-Dreisborner Kirchweg die Straße kreuzte, ein weiteres Kreuz. Dieses Kreuz wurde frühe im Volksmund „Kleiner Herrgott von Oelinghausen“ gekannt. Die Lage der Kreuzdarstellung am alten Kirchweg nach Oelinghausen weist dieses Kreuz einerseits als altes Wegekreuz aus, an dem die Gottesdienstbesucher aus Dahlsen und Dreisborn am Kreuz nach dem steilen Aufstieg innehielten und ein Gebet sprachen. Andererseits lag auch dieses Kreuz am alten Prozessionsweg nach Stiepel und wird als Prozessionskreuz genutzt worden sein. Nachdem die früheren Fußwege nicht mehr genutzt und der neue Fahrweg Stiepel-Oelinghausen über die Höhe geführt wurde, geriet dieses Kreuz immer stärker ins Abseits. Es liegt heute versteckt am Waldrand ca. 80 m. südlich der Kalten Lied. Jahrzehntelang wurde das ca. 2.30 m hohe Kreuz von zwei mächtigen Buchenriesen eingerahmt. Nachdem diese einem Sturm und der Motorsäge zum Opfer fielen, ist das Kreuz vor dem Unterholz nur schwer auszumachen. 1930 und 2004 wurde das markante Kreuz erneuert.
Die Darstellung des alten Kreuzes wies einige Besonderheiten auf. Nicht nur die Inschrift am Querbalken „Ecce Homo“ gibt ihm einen eigenen Charakter. Auch das Porzellan-Medaillon mit dem Bildnis des Schmerzensmanns und die früher auf den runden Balkenenden angebrachten Schnitzereien mit einem auf einem ´Treppensockel stehenden Kreuz weisen auf das Fest „Kreuzerhöhung“ hin. Das originale Kreuz mit den verwitterten Schnitzereien befindet sich heute im Kloster Oelinghausen.