"Pötners Kreuz" in Holzen durch bürgerschaftliches Engagement erneuert

"Pötners Kreuz" in Holzen durch bürgerschaftliches Engagement erneuert

Vikar Dominik Niemiec segnet das neue Wege- und Gedenkkreuz

Im weiten Umfeld des Klosters Oelinghausen sind auch heute noch zahlreiche Kapellen, Bildstöcke, Wege- und Hofkreuze zu finden. Diese zu pflegen, mit Kerzen und Blumenschmuck zu versehen sowie in Ordnung zu halten ist eine Aufgabe, die häufig im Verborgenen und mit großer Selbstverständlichkeit stattfindet. Auch finden sich immer wieder Menschen in unserer Gemeinde, die aus unterschiedlicher Motivation und aus eigenem Antrieb sich dafür einsetzen, dass Kreuze – wenn sie vom Verfall bedroht sind – erneuert und renoviert werden. So auch das aktuelle Beispiel aus Holzen.

Am Samstagnachmittag des 4. Mai 2019 konnte Ortsheimatpfleger Bernhard Padberg bei Regenschauern und eisigen Temperaturen an der Bremkestraße ca. 50 Holzener Mitbürger – darunter zahlreiche Kinder - zur Einsegnung des neuen Kreuzes begrüßen. Er dankte allen Mithelfern und vor allem Reinold und Ute Schulte aus der benachbarten Lürbke, die das Eichenholz zur Verfügung gestellt hatten. Anschließend wurde das neue Kreuz durch Vikar Dominik Niemiec im Rahmen einer kleinen Feier eingesegnet. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Umtrunk mit Grillwürstchen auf dem gegenüberliegenden Blomen Hof.

Vielen Holzener Mitbürgern und Wanderern ist das alte Wegekreuz an der Hauptwanderstrecke X 1 Ecke Bremkestraße/ Am Walde kurz vor der SGV Hütte gut bekannt. Nachdem das Vorgängerkreuz verfallen war, wurde es zuletzt in den 1960er Jahren erneuert. Schon im 19. Jahrhundert – so schreibt der Holzener Hauptlehrer und Heimatforscher Friederich Geuecke – soll hier ein Kreuz gestanden haben, welches zum Haus Wälter gt. Pötner gehörte.

Als Hof- und Wegekreuz kennzeichnete es über viele Jahrzehnte das Ende der Holzener Dorfflur. Durch eine traurige Begebenheit nach dem 2. Weltkrieg rückte das Kreuz dann erneut in das Blickfeld der Holzener Dorfbewohner. In unmittelbarer Nähe des Kreuzes wurden gleich nach Kriegsende zwei Männer des Dorfes (Heinrich Wälter und Theodor Wessel) die sich auf einem nächtlichen Kontrollgang befanden und das Eigentum der Dorfbewohner schützen wollten, von entlassenen Fremdarbeitern aus den aufgelösten Lagern des Hönnetals überfallen. Sie erlagen später ihren schweren Verletzungen.

Seitdem ist das Kreuz neben seiner ursprünglichen Funktion als Hof- und Wegekreuz vor allem ein Gedenkkreuz für die Opfer und steht damit auch als Mahnmal für Frieden und ein friedliches Zusammenleben.

Erneut in die Jahre gekommen, wurde das Kreuz in den letzten Wochen erneuert. Unter der Federführung von Benedikt Schlinkmann, der das neue Kreuz fertigte, haben Gisbert und Wilfried Schlinkmann, Markus Blome, Stefan Köster, Werner Kosik und Ortsheimatpfleger Bernhard Padberg dafür gesorgt, dass das Fundament erneuert, das neue Kreuz aufgestellt und in der traditionellen Form des Vorgängerkreuzes gestaltet wurde. Eine entsprechende Tafel wird in Kürze noch über den Ursprung und Sinn des Kreuzes an dieser Stelle Auskunft geben.

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