Nah dran: die Restauratoren im Zimmerhandwerk

Nah dran: die Restauratoren im Zimmerhandwerk

Heute sind die Zimmerleute dran: Seit Wochen sind sie schon unter dem Dach von Kirche und Kloster bei der Arbeit.
Bis zu 600 Jahre alt ist das hölzerne Tragwerk des Dachs und die Schalung darüber. Es wurde damals ausnahmslos Eiche verwendet. Hierin liegt das Geheimnis für die heute noch hohe Standfestigkeit des gesamten Tragwerks. Dennoch nagt auch hier "der Zahn der Zeit" an dem Holz und aufwändige Arbeiten wurden vor der Dacheindeckung notwendig.
Vor der Dacheindeckung haben die Zimmerleute mit dem Berufsbild - Restaurator(in) im Zimmerhandwerk - folgendes getan:

  • die Fußpunkte des Tragwerks überprüft und ggf. neu gefestigt,
  • die Holzverbindungen und Verstrebungen auf Festigkeit geprüft und bei Bedarf mit Knaggen und Blattungen versteift,
  • schadhafte Holznagelverbindungen neu verspannt, Holznägel (Dollen) hergestellt und gesetzt,
  • in Einzelfällen statt Holznägel Edelstahlschrauben verwendet, da der hohe Gerbsäuregehalt der Eichenlohe "einfache" Stahlschrauben auch nach so vielen Jahrhunderten noch angreift,
  • die "Dachhäuschen" abgenommen, restauriert, gestrichen und vor der Schiefereindeckung in Zusammenarbeit mit den Dachdeckern wieder eingebaut.

Weiterhin wurden auf dem Dachboden

  • Verstärkungen bei nicht mehr tragfähigen Deckenbereichen eingebaut,
  • eine zeitgemäße Dämmung der oberen Geschossdecke in den bewohnten Teilen des Klostertrakts eingebracht und
  • Beispiele historischer Zimmermannskunst, bspw. Schwalbenschwanzverbindungen freigelegt,

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