Ausstellung "Ad Gloriam Dei - zur Ehre Gottes"
Grandioser Auftakt zum Klosterjubiläum Oelinghausen mit Ausstellungseröffung

Mit eindrucksvollen barocken Klängen auf der historischen Orgel leitete Kantor Peter Vollbracht von der St. Petri-Pfarrei in Hüsten den Auftakt zum Klosterjubiläum in Oelinghausen ein. Nach vielen Monaten der Vorbereitung hatte das Vorbereitungsteam, bestehend aus Vertretern des Freundeskreises Oelinghausen, der Schwestern SMMP und des Gemeindeteams Kloster Oelinghausen zur Ausstellungseröffnung eingeladen.
Nach einleitenden Worten von Alfred Hilbig vom Gemeindeteam Oelinghausen griff Dechant Daniel Meiworm in seinem Grußwort ganz besonders die Tatsache auf, dass Oelinghausen 850 Jahre + 1 feiere und spielte noch einmal auf das um ein Jahr verschobene Jubiläum des Klosters an. Er gewann aber der Entwicklung mit 850 + 1 oder mehr durchaus eine positive Perspektive ab und stellte die überregionale Bedeutung Oelinghausens in den Vordergrund.

Die Einführung in die Ausstellung übernahm dann Bernhard Padberg. In der Rolle und im weißen prämonstratensischen Habit des Oelinghauser Propstes Bernhard von der Horst (1367-1385) stellte er den Besuchern die Themen der Ausstellung in 13 Stationen vor - von der Horst vollendete den Bau der gotischen Klosterkirche.
Unter dem Titel „Ad gloriam Dei -Zur Ehre Gottes“ hatte das Team der Oelinghausen-Aktiven viele Monate an der Vorbereitung einer umfassenden Ausstellung zum Klosterjubiläum gearbeitet.
Bereits Ende 2022 hatte man mit ersten Überlegungen zur Ausgestaltung der Ausstellung begonnen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass zwei Schwerpunkte in den Blick genommen werden sollten: Zum einen die über viele Jahrhunderte zurückreichende Historie und Entwicklung des Prämonstratenserklosters und andererseits das Klosterleben der früher hier lebenden prämonstratensischen Schwestern.
Ein besonderer Focus wurde auf die Gründungssituation des Klosters gelegt. Oelinghausen wurde nicht – wie vielfach angenommen – von Wedinghausen aus, sondern vom benachbarten Kloster Scheda gegründet. Nach den Forschungen von Dr. Manfred Wolff, Münster wurde Oelinghausen nicht erst 1174, (wie bislang angenommen) vom kölnischen Ministerialen Sigenand v. Basthusen gegründet, sondern vom Prämonstratenserkloster in Scheda aus. Dieses Kloster bei Wickede brachte mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Ezzonischem Erbe die Curia, den Haupthof der schon aus sächsischer Zeit stammenden Bauerschaft Oelinghausen in seinen Besitz und gründete zwischen 1152 und 1174 „Ad gloriam Dei- Zur Ehre Gottes“ das Prämonstratenserkloster Oelinghausen. Die Übertragung des v. Basthusenschen Besitzes von 1174 war demnach nicht die eigentliche Stiftung, sondern eine Zustiftung zur bereits bestehenden Klosterzelle, die aber die Neugründung erst lebensfähig machte.
All diese geschichtlichen Zusammenhänge und das Klosterleben werden in der Jubiläumsausstellung im Klostergartenmuseum dargestellt und geben mit einem über 1000-jährigen Zeitstrahl mit vielen Details einen Einblick in die Entwicklung Oelinghausens. Dabei werden neben zahlreichen Details und Belegen aus der Klosterzeit auch Exponate dargestellt, die bislang noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt worden sind; darunter mit einem Säulenfragment und einem Kapitell mit floralem Muster die letzten existierenden Ausstattungstücke der schon bald nach der Klosterauflösung abgebrochenen Schedaer Klosterkirche von ca. 1150.
Darüber hinaus wird in der Klosterkirche auf der Nonnenempore und in der Kreuzkapelle das frühere Klosterleben der hier lebenden Prämonstratenserinnen dargestellt.
Abgerundet wurde die Ausstellungseröffnung durch die „Saisoneröffnung“ im Klostergarten des Freundeskreises Oelinghausen, in dem Dr. Günter Bertzen den Besuchern im Rahmen einer kleinen Führung die Gartentradition im Kloster und die Bedeutung der Heilpflanzen näherbrachte.
Als Fazit konnten die Veranstalter im Kloster Oelinghausen nicht nur viele sehr interessierte Besucher in den Ausstellungsräumen und im Garten begrüßen, sondern auch dem Hl. Petrus – dem Patron der Oelinghauser Klosterkirche - eine Kerze anzünden, der für bestes Frühlingswetter mit sommerlichen Temperaturen sorgte.
Die Jubiläumsausstellung ist noch bis zum 01. Juni an den Sonn- und Feiertagen von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.